Was stehen wir Krankheit & Heilung gegenüber?
Die in unseren Breiten herrschende Einstellung zum Thema “Krankheit” verblüfft mich stets aufs Neue und teils noch mehr, als die Vorstellungen vom Heilen einer Krankheit.
Der erkrankte Mensch wird im kollektiven Unterbewussten immer noch als das Opfer gesehen. Als jenes fühlende und leidende Wesen, das unbekannten, unfairen und vor Allem nicht selbst verschuldeten Umständen ausgeliefert ist. Er hat Alles getan was in seiner Macht stand, hat eine schwere Geschichte hinter sich, lebt und lebte unter ungünstigen Bedingungen, ist benachteiligt und würde man sich nur ausreichend in ihn einfühlen, so würde man Alles genau so sehen wie er selbst.
Diesem “Weltbild” bzgl. Krankheit liegen mehrere Annahmen zugrunde:
- Krankheit kann zufällig geschehen
- Krankheit ist als Produkt genetischer Veranlagung unvermeidbar
- Manche haben es schwerer als andere
- Es ist moralisch und in Hinblick auf die Liebe angemessen so zu denken
Sehen wir uns diese Punkte im Einzelnen näher an:
Krankheit kann zufällig geschehen
Bei genauerer Betrachtung ist diese Behauptung längst, aber auch wirklich LÄNGST obsolet. Selbst die Naturwissenschaften, deren intellektuelle Beschreibungen der Wirklichkeit wir so gern als Grundlage für das Phänomens “Leben” hernehmen, zeigen seit Jahrzehnten klar und deutlich auf, dass die Realität vom Betrachter abhängt und KEINEN absoluten Charakter besitzt.
Es ist eindeutig nicht so, dass es eine allgemein gültige und für jeden verbindliche Realität gibt, sondern dass wir vielmehr selbst diejenigen sind, die sich durch unser Inneres an einem bestimmten Platz im Außen "positionieren" und selbst unbewusst vorgeben, was für uns realistisch möglich ist und was nicht. Dies gilt vor Allem für Erkrankungen in Körper und Geist.
In Österreich z.B. verstarben im Jahr 2020 etwas mehr 20000 Menschen an Krebs. Bei einer Einwohnerzahl von 8,9 Millionen stellt sich dann die Frage, warum es eben für genau jene keine Heilung gab.
Eine analytische Beantwortung dieser Frage ist für unseren heutigen Wissenstand immer noch zu komplex, doch “Zufall” war es eben definitiv nicht. Vielmehr hatten innere Prozesse dieser Personen, bekannten Gesetzmäßigkeiten entsprechend, zu einem bestimmten Ergebnis geführt.
Ja, es ist eine unangenehme, unausgesprochene und stark gemiedene Wahrheit, doch letzten Endes sind wir selbst die Erschaffer unserer Krankheit oder Heilung und alles andere als hilflose Wesen, die sich einem ungerechten Universum gegenüber sehen.
Wenn wir bewusst UND unbewusst im Innen unsere Realität erschaffen, so sind wir Täter UND Opfer zugleich. Die Liebe braucht also keineswegs einem starren Konzept von Selbstverantwortung zu weichen.
Wir sind also keine ausschließlichen Opfer von Krankheiten, denn noch nie hat jemand eine Situation erlebt, die nicht von einer tiefen Instanz IN IHM genau so bejaht oder erschaffen wurde wie sie außen auftrat... Doch welche Verantwortlichkeit trifft uns, wenn es unbewusst geschieht?
Eine heikle Frage die man gegenüber Betroffenen nur mit Vorsicht stellen sollte, denn es ist ein schmaler Grat zwischen vermittelter "Selbstermächtigung zur Heilung" und einer falsch verstandener Schuldzuweisung oder Unterstellung.
Auf der anderen Seite macht es allerdings auch ebenso wenig Sinn, den Menschen an sich weiterhin klein, unwissend und unfähig zu halten indem man seine Opferrolle und die scheinbar unabänderliche Härte des Lebens als zwingende Realität bestätigt.
Alle Heilprozesse die wir aus dem Alternativbereich kennen, von der Homöopathie, Spagyrik, Reiki, Mindset, Schamanismus, ThetaHealing® und hunderten anderen zeigen klar auf, unser So-Sein, unser Weg im Leben und Krankheiten sind bestimmt von Informationen DIE VERÄNDERT WERDEN KÖNNEN!
Genau dafür ist jedoch meist jene Qualität erforderlich, die wir Menschen uns und allen andern nur all zu gerne wie selbstverständlich zusprechen: Der klare und authentische Wille dazu!
Es mag sich zeigen, dass eben nicht alle diesen Willen wirklich haben, natürlich zum Entsetzen all unserer menschlich konditionierten Moral- und Anstandsprinzipien.
Krankheit ist als Produkt genetischer Veranlagung unvermeidbar
Unsere Genetik an sich ist eine ebenso erwiesene Tatsache wie ihre Veränderlichkeit. Epigenetik ist kein esoterisches Zauberwort, sondern Tatsache.
In unserer Gesellschaft hat sich bedingt durch die Vorherrschaft des Verstandes und der Unwissenheit über Bewusstsein jedoch die Meinung entwickelt, dass der Mensch nicht fähig sei, sein genetisches Erbe zu verändern.
Diese Annahme ist falsch, vielmehr ist es uns gar nicht möglich, uns genetisch NICHT zu verändern. Die Frage ist nur, können wir es bewusst tun?
Ja, das können wir, ich habe es selbst an mir erlebt.
Das Problem scheint mir zu sein, dass unsere Spezies an chronischer Selbstentmachtung leidet und dies durchaus nicht ohne psychologisch nachvollziehbare Gründe…
Wenn nämlich alles in und um uns Ergebnis eines tiefen, inneren “So-Seins” ist, dann wird rasch klar, dass dieses So-Sein mitunter problematisch sein muss, wenn wir die erlittenen Lebensrealitäten ansehen. Wie sieht es "Innen" aus in einem Menschen, dessen äußere Wirklichkeit eine Krankheit ist?
Es kann oft schwer fallen, sich dies selbst einzugestehen. Mehr noch, den meisten Menschen scheint es nicht mal möglich zu sein, überhaupt die Idee anzuerkennen. Ein perfekter Schutzschild als vermeintlich menschlicher Grundkonsens rationaler Intelligenz. Viel einfacher gestaltet sich da die Opferhaltung, also ein Weltbild, in dem Dinge" nunmal so sind wie sie sind", "nichts mit einem selbst zu tun haben" und in dem man die eigene problematische Geschichte noch dazu mit moralischem Mehrwert als Anteilahmshascherei verkaufen kann.
Ja, das sind SEHR harte Worte. Wer mich kennt weiß aber, ich bin ein zutiefst liebevoller Mensch und Heiler, daher sei in einem Satz gestattet zu erklären, warum ich diese Worte dennoch wähle:
“Die Wahrheit macht frei”
Wenn wir hier (an)erkennen, dass wir SELBST die Verantwortlichen sind, dann ist innerlich der Boden bereitet für das Erahnen und Erfühlen einer simplen Tatsache:
“Was ich erschaffen habe, kann ich auch verändern”.
An diesem Punkt fällt die Opferrolle, die Ohnmacht dem Leben gegenüber endlich in sich zusammen. Es vollzieht sich ein Heraustreten aus gesellschaftlichen Konditionierungen, aus einem Gruppenbewusstsein der Angst und Hilflosigkeit samt all ihren intellektuellen Rechtfertigungen.
Uns es dauert dann meist nicht lange, bis eine weitere Tatsache erkannt wird:
“Man hat immer Recht”
Das ist einer der größten Flüche und heiligsten Segen des Menschseins und hat viele Gesichter:
- Das Leben ist schwer? Du hast Recht und wirst es bestätigt finden.
- Deine Krankheit ist unheilbar? Stimmt, Du wirst es bestätigt finden.
- Du kannst Nichts dafür? Bingo, alles wird Dich als Opfer bestätigen.
- Du kannst es nicht ändern? Genau, Deine Ohnmacht wird sich als real erweisen.
Wir dürfen endlich lernen, dass jeder Mensch seine absolute Wahrheit wählen und als Realität erleben kann...
...und das auch längst unbewusst tut, was bei einem Blick in die Welt zu einer guten Vorstellung davon führt, wie es mit uns in uns selbst eigentlich bestellt ist.
Der Weg zu innerer Veränderung und Heilung ist möglich und es gibt genügend Techniken, die man dazu verwenden kann… Wir können, dürfen und müssen wählen, oder uns als ungerecht behandeltes Opfer fühlen um weiter das kollektive Mitleid ernten zu dürfen, das sich so schön gekleidet als modern, menschliche Anteilnahme präsentiert.
Ich sage hier klipp und klar: Das ist das GEGENTEIL von Liebe!
Manche haben es schwerer als andere
Ist das so? Wie kommt man eigentlich darauf?
Vor Kurzem habe ich eine Frau kennengelernt, die unter familiärem Streit subjektiv für sich mehr litt, als ein anderer Klient subjektiv für sich unter Darmkrebs.
Und das steht beiden auch genau so zu. Jeder darf wählen wie er sich fühlen möchte, jeder darf den Lebensumständen einen eigenen guten oder schlechten Wert beimessen. Wer sind wir zu behaupten, der eine müsse grundsätzlich innerlich mehr unter der einen Sache leiden, als der andere unter einer anderen… Diese Vermessenheit ist Ausdruck eines Zwangsdenkens welches weiterhin geflissentlich die Tatsache negiert, dass WIR WÄHLEN KÖNNEN, WIE WIR FÜHLEN UND DENKEN WOLLEN!
Da unser Leben aus unserem eigenen, inneren So-Sein entsteht, ist es zwangsläufig so, dass jedem Menschen seine eigenen Herausforderungen und Lernprozesse “am Schwersten” fallen. Es kann und darf hier keinen moralischen Richter gegenüber anderen geben.
Und doch praktizieren wir das ständig, immer moralisch korrekt und im Anschein der Vernunft.
Hier ein schon oft gehörtes Bsp.:
“Ja, ich weiß Du hast es schwer und ja, es ist schlimm sich mit der eigenen Familie zerstritten zu haben und ja, ich verstehe Dich. Doch mach um Himmels Willen nicht SO ein Drama draus! Schau Dir doch mal Hugo oder Kunnigunde an, die haben Diabetes und Parkinson und sind wirklich krank. Was meinst Du was mit denen wäre, wenn sie sich ebenso anstellen würden wie Du"?
Solche Statements sind nichts weiter als vermessen und baut letzten Endes unbewusst auf der eigenen Angst auf. Sie sind tief in unserem kollektiven Bewusstsein verankert.
Jeder Mensch hat aufgrund seines So-Seins einen Entwicklungsweg und dieser ist subjektiv für ihn immer der Schwerste. Wenn wir damit beginnen, unser eigenes Empfinden anderen überzustülpen, dann tritt eben jenes Werten auf, dass seit jeher das Gegenteil von Liebe war.
Niemand hat es also schwerer als ein anderer, mag jedoch durchaus mehr Schmerz durch Krankheit im Leben empfinden.
Ich schreibe das als jemand, der 15 Jahre in einem dunklen Raum lag, künstlich ernährt und einem Schmerz ausgesetzt war, den ich niemals werde beschreiben können. Auch ich dachte ich hätte es schwerer, auch ich hätte der Person die unter dem Streit der Schwester litt sagen wollen, sie wäre jenseits jeder Lebensrealität und einfach schwach und verwöhnt. Auch ich war ein Opfer und die anderen begnadete Glückspilze, auch ich wusste, dass ich nicht gesund werden kann, dass ich Alles gegeben hatte, dass ich wohl verdammt und gehasst vom Leben sei, dass ich nichts dafür könne…
UND GENAU DESWEGEN WAR UND BLIEB ICH AUCH KRANK.
Ja, Alle gaben mir Recht und ich empfand es als Liebe, alle sahen mich als die furchtbar dramatische Existenz die ich war und nannten mich als Beispiel für die schlimmste und ungerechteste Härte des Lebens…
Sie alle wollten Gutes tun, sie alle reagierten menschlich verständlich und inklusive mir selbst sahen wir das als Liebe… Doch es war Angst und hielt letzten Endes die Krankheit am Leben.
Wahre Liebe traf ich in dem Menschen der mir sagte: “Ich habe keine Zeit für Dein Jammern, wenn Du sterben willst dann tu es endlich, ich gebe meine Zeit jenen, die leben wollen”.
… DAS heilte MICH, denn es war der Wahrheit entsprungen, es war "wahre" Liebe!
Es ist moralisch und in Hinblick auf die Liebe angemessen, so zu denken
Eben nicht! Andere dramatische Schicksale als ungerechte Grausamkeiten zu sehen, entspringt nur zu einem kleinen Teil wahrem Mitgefühl und zu einem großen Teil der eigenen Angst.
Eine Haltung die Schmerz, Macht und einer Opferhaltung Raum gibt, ist keine Liebe. Ebensowenig ist das Tolerieren melancholischen "Dauertrauerns" eine Form Liebe.
Liebe kann tröstend geborgen halten und sie kann schneidend klar die Wahrheit sprechen.
Sie ist nicht "nett" oder "anbiedernd", sie will nicht gefallen, sie opfert nie die Wahrheit zugunsten des Wohlfühlens oder verwechselt Mitgefühl mit Mitleid.
So sprach einst ein großer Meister der Liebe:
"Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert".
... Und starb aus wahrer Liebe für jene Menschen, zu denen er sprach!
Sowohl das warme "Mitfühlen" als auch das "Schwert der Wahrheit" sind Aspekte der wahren Liebe und beide haben großen Wert... Wahre Liebe weiß immer wann und wie diese angemessen zu leben sind. Krankheit braucht ebenso Zuwendung wie Wahrheit um in die Heilung zu kommen.
FAZIT
Wir sind wahrhaft eingeladen aus konditioniert, moralischem Opferdenken heraus zu gehen und jeden Menschen als das zu sehen und zu behandeln was er wirklich ist:
Ein göttliches Wesen, das sein Leben eigenverantwortlich erschafft, individuelle Lernaufgaben hat und wahre Liebe verdient.
Durch Eigenverantwortung gehen Liebe und Mitgefühl NICHT verloren, sondern ENTSTEHEN endlich wahrhaft und jenseits aller Angst.
So nehme ich als Heiler meine Klienten ernst, ermächtige sie, sage JA zu dem was Sie wollen und NEIN zu jeder Angst, Opferhaltung oder Selbstmitleid.
Ein wahrhaft erfülltes Leben wird eigenverantwortlich erschaffen und nicht im Kampf gemeistert.
Wenn hinter Krankheit ein Ja zum Zweck des Erhalts von Mitgefühl, Sinn oder Schuld steckt, kann keine Heilung geschehen.
Erfüllung findet sich also nicht im Sinn oder der Rechtfertigung einer Kranken-Geschichte, sondern in dem Sinn den wir der zukünftige Gesunheit geben.
Liebe trauert nicht rührselig um die Situation eines anderen, sondern ermächtig ihn sie zu überwinden oder lässt los, hält ihren inneren Raum sauber und geht mit gutem Beispiel voran.